Über das Projekt


Zum Film:

Wunderschöne Gesangsstimmen, ergreifende Musik und eine zu Herzen gehende Geschichte machen den Reiz dieses großartigen, ersten, fränkischen Heimat-Musikfilmes aus. Er basiert auf dem gleichnamigen Theater-Musical, das die Cadolzburger Burgfestspiele 2015 erstmals aufgeführt haben, und das mit 24 Vorstellungen vollkommen ausverkauft war. Über 14.000 Zuschauer haben die Geschichte um Marie, Franz (François) und Hans miterlebt und waren von der Musik des Fürther Musical-Komponisten Matthias Lange sehr bewegt.

Jetzt setzt die Kinoversion neue Maßstäbe, erzählt die Geschichte noch einmal neu, gestrafft und mit den Gestaltungsmitten des Films. So ist ein großartiges Werk entstanden, das an die Herzen  rührt. Mit seiner dokumentarischen Rahmenhandlung um Robert Hébras, einem Opfer der SS, der trotz seines grausamen Schicksals dafür eintritt, zu vergeben und zu verzeihen, ist „Mademoiselle Marie“ ein Plädoyer für Aussöhnung und ein Manifest für Frieden in Europa. Ein Film, den man gesehen haben muss, in Zeiten, da plötzlich wieder Hass und Rassismus aufblitzen und unser Zusammenleben in Europa bedrohen.

Inhaltsangabe:

Oradour-sûr-Glane ist in Frankreich das Symbol für die Verbrechen der Nazis im Zweiten Weltkrieges. Das Dorf wurde 1944 von Angehörigen der  SS zerstört, 642 Bewohner wurden ermordet. Nur sechs haben überlebt, einer von ihnen ist Robert Hébras. Er ist die zentrale Figur des Films, zu dem Fritz Stiegler das Manuskript geliefert hat. Angeregt durch einen französischen Zwangsarbeiter auf dem Hof seiner Großeltern und Eltern im Fränkischen, schrieb er das Buch zu einem Musical, das die Zuschauer ins Jahr 1955 entführt:

Zehn Jahre nach Kriegsende beginnt in Deutschland gerade ein neues Zeitalter. Die Menschen finden Arbeit, es entstehen Kaufhäuser, die gewonnene Fußball WM 1954 schafft neues Selbstvertrauen. Während die Jugend „Roggn Roll“ tanzt, rückenfreie Kleider trägt und mit Schmalzlocken dem amerikanischen „Way of Life“ nacheifert, lasten auf der Kriegsgeneration noch immer die Schatten der Vergangenheit.
Marie (Romina Satiro), eine selbstbewusste Bäuerin aus einem fränkischen Dorf, wartet noch immer auf ihren in Russland vermissten Mann Hans (Klaus Kinzel). Der heimlichen Liebe von François (Manuel Unterburger), dem französischen Kriegsgefangenen, der auf ihrem Hof eingesetzt war und geblieben ist, verschließt sie sich.
Während der Heuernte gibt sie  jedoch schließlich seinem Werben nach und begleitet ihn auf seinen Wunsch zu seinen Eltern nach Frankreich, die in die Nähe von Oradour einen Weinberg besitzen. Dort stößt sie auf brüske Ablehnung, die beiden werden mit Eiseskälte empfangen. Ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt. Die Ereignisse überschlagen sich, als Konrad Adenauer 1955 mit Chruschtschow über die Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen verhandelt. Hans kommt zurück, Marie muss sich entscheiden….

Nach der Aufführung trifft die Hauptdarstellerin des Musicals, Romina Satiro auf den echten Robert Hébras. Er bescheinigt ihr, dass sie mit ihrer Rolle eine wahre Botschafterin des Friedens sei. Für Romina der Ritterschlag. Er lädt beiden Hauptdarsteller zu sich nach Frankreich ein, um ihnen Oradour zu zeigen…

Zur Inszenierung:

Regisseur und Produzent Peter Ponnath hat die Bühnen-Handlung in der Film-Inszenierung weitgehend von Theater-Regisseur Jan Burdinski übernommen, jedoch gekürzt und  in Real-Kulissen verlegt. Aus Verständnis-Gründen schrieb er zusammen mit Fritz Stiegler einige Szenen neu und fügte sie in den Handlungsablauf ein.

Aus Pietät und um des Erzählflusses willen wurden einzelne Szenen auf der Bühne belassen, etwa, weil in den Ruinen von Oradour nicht szenisch gefilmt werden darf, was die Gedenkstätte zu Filmkulissen degradiert. Auch wurden die Gefangenen-Szenen in der Nacht auf der Bühne gedreht, was sie ohne Bruch in den Filmfluss einfügt.

Die meisten Bilder entstanden in den wunderschönen und gepflegten Aufbauten des  Freilandmuseums Bad Windsheim, wo auf Fürsprache von Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, einem Förderer des Filmprojekts, gefilmt werden durfte. Andere Szenen entstanden in einem alten Bauernhof in Adelmannssitz kurz vor dessen Auflösung und in einem bereits aufgegebenen Hof in Kirchfarrnbach.

In Frankreich wurde gedreht in einem aufgelassenen Gehört in Oradour-sûr-Glane sowie im Nachbarort Montrol-Sénard. Einige der Drehorte ließ die Gemeinde eigens herrichten, wie den Innenhof eines aufgelassenen Bauernhofs, dessen Eingangsbereich von Gemeindearbeitern von überwuchernden Büschen freigeschnitten wurde.

Bürgermeister Philippe Lacroix überraschte das Team beim Drehen nicht nur mit Care-Paketen, sondern er besorgte auch Statisten, die im Film mitwirken. Wie er selbst, stammen einige von Ihnen aus Opfer-Familien, deren Angehörige bei dem Massaker ums Leben gekommen waren. Dass eine deutsche Filmcrew mit der Hilfe und Unterstützung der Menschen aus Oradour vor Ort drehen durfte ist für alle Beteiligten unseres Teams eine große Ehre und ein Zeichen tiefer Würde und menschlicher Größe. Dafür sei  allen Freunden aus Oradour von Herzen gedankt!

Peter Ponnath


Autoren:

Idee und Buch: Fritz Stiegler
Musik-Komposition: Matthias Lange

In den Hauptrollen:

  • Romina Satiro als Marie Heubeck,
  • Manuel Unterburger als Francois Simonet,
  • Klaus Kinzel als Hans Heubeck
  • Lea Weber als Annelie Heubeck
  • Martina Pfister als Gretl Heubeck
  • Berhard Pfister als Jakob
  • Thomas Dröge als Lagerkommandant
  • Christof Veith als Milchhauswart
  • Anja Lugert als Eloise Simonet
  • Jürgen Sadruski als Jaques Simonet
  • Tom Sadurski als Thomas Heubeck
  • Ladi Sadurski als Robert Hébras („Der alte Mann von Oradour“)
  • und weitere 80 Mitwirkende der Burgfestspiele Cadolzburg e.V. sowie verschiedene Einwohner der Gemeinde Oradour-sûr-Glane in Frankreich

Kreativteam:

Produzent: Peter Ponnath

Regie/Drehbuchbearbeitung: Peter Ponnath

Dramaturgie: Verena Neumann

Kamera: Markus Stoffel (BVK)

Postproduktion: Jens Wolpert

Bühnenregie: Jan Burdinski

Choreografie: Kathleen Bengs

Maske/Frisuren: Nadine Fischer/Carmen Tordai/Christine Angermaier

Kostüme: Elke Hagen

Technische Umsetzung:
Filmton: Wolfgang Frohmuth / Martin Würflein
Gesamttechnische Leitung: Jens Wolpert

2nd Unit

Co-Regie: Alexander Diezinger

Kamera: Jörg Armbruster/Gregor Heinrich/Uwe Friedrich

Musikalische Umsetzung:

Nürnberger Symphoniker und die Thilo-Wolf-Big-Band

Organisation:

Thomas Dröge (Deutschland)                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Philippe Lacroix (Frankreich)

Übersetzungen und Koordination:

Elizabeth Eder

Produktion:

Telefilm Medienprojekte GmbH, Fürth
in Zusammenarbeit mit den Burgfestspielen Cadolzburg e.V.

Weitere, interessante Daten zum Film:

Filmlänge: 99 Minuten
Kameraeinstellungen: 1.755
Schnittgeschwindigkeit: 3,5 Sekunden im Durchschnitt

Drehbeginn: 4.6.2015 (Szenen: „Heuernte“ und Lied „Ka Mensch is da drauss“)
Drehtage insgesamt: 35
Drehorte:

  • Adelmannssitz, Mfr.,
  • Cadolzburg, Mfr,
  • Freilandmuseum Bad Windsheim, Mfr,
  • Fürstlich Castell`sches Weingut, Castell Ufr., Castell,
  • Gonnersdorf, Mfr,
  • Kirchfarrbach, Mfr,
  • Mühlentheater, Kleinseebach Mfr,
  • Montrol-Sénard, Frankreich;
  • Oradour-sûr-Glane, Frankreich,
  • Wilhermdsorf, Mfr,

Verwendetes Equipment:
Kamera:

  • Sony PXW FS7 (S-Log 3)
  • Sony PXW 70
  • Sony Alpha 7S (S-Log 2)

Objektive:

  • Cooke Taylor Hobson 18-100mm, 3.0
  • Samyang, 14mm/3.1, 24mm/2.8, 35mm/1.5, 50mm/1.5, 85mm/1.5
  • Sony SELP18105G 18-105mm 4.0
  • Canon FD Vintage 28-85mm 4.0
  • Canon FD Vintage 70-210mm 3.5

Schnitt auf AVID Symphony 8.0

Hergestellt mit freundlicher Unterstützung von:

  • Arvena Hotels
  • Autohaus Konrad Schmidt
  • Bezirk Mittelfranken
  • Fahrschule Walch
  • Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim
  • Fürstlich Castell`sches Domänenamt
  • Gemeinde Oradour-sur-Glane/Frankreich
  • Stadtsparkasse Fürth

gefördert durch den

FilmFernsehFonds Bayern